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Rezension: Rühr mein Herz, o sprich mit mir- Eva und Erwin Strittmatter- Dumont 2011

Dieser Kalender enthält Fotografien, die Naturbetrachtungen darstellen und literarische Texte des Ehepaars Strittmatter.
Eva Strittmatter wurde 1930 in Neuruppin geboren, studierte kurz nach dem 2. Weltkireg Germanistik in Berlin und ist seit 1954 freie Schriftstellerin. Seither hat sie Kritiken, Kinderbücher, Gedichte und Prosa veröffentlicht. Ihr Mann Erwin Strittmatter hatte eine sehr interessante Vita. Dass er zu Kriegsende desertierte, spricht für und nicht gegen ihn. Der freie Schriftsteller verstarb 1994.

Sehr schön ist das Bild, das an das "Große Rasenstück" von Dürer erinnert, auch eine Impression einer blühenden Steuobstwiese spricht mich besonders an. Ein Weizenfeld mit roten Mohnblumen wird von einer Aufnahme eines Storchen getoppt. Hierzu liest man einen kleinen Textauszug von Erwinn Strittmatter:

"Der Dorfstorch schien auf der Weide ein Gastspiel als Clown zu geben. Er stakte durchs Gras und paradierte aufreizend vor den Kühen, bis eine Kuh grunzte und auf ihn zupreschte.(...) Durch den Kuhgalopp sprangen die Frösche auf und suchten sich in Sicherheit zu bringen. Sie hüpften vor den Rindern her und der Storch kassierte sie (...) damit stellte sich meine Vorstellung von der Würde eines Storches wieder her; denn seine Possen hatten einen ökonomischen Hintergrund (...)

Ist das nicht hübsch gesagt?

Eva Strittmatter Gedichte gefallen mir so sehr, dass ich mir ihr gesamtes poetisches Werk kaufen werde.

So ist dem von mir bereits erwähnten Bild, das die blühende Streuobstwiese zeigt, folgendes Gedicht zugeordnet:

Glück

Einmal will ich Worte finden,
Einfach wie der Apfelbaum
Und gegerbt von vielen Winden.
Weiß und schweigsam wie ein Traum,

Den die alten Männer träumen,
Deren Leben schon verbleicht.
Kleines Glück will ich versäumen,
Bis mein Wort den Baum erreicht.

Die Kalendertage sind auf den Kalenderblätter jeweils sehr dezent, fast versteckt platziert.


Ein gelungener Kalender, sehr ansprechend.

Rezension: Emil Nolde - Aquarelle - Dumont 2011

Der vorliegende Kalender zeigt 12 Aquarelle des 1867 in Nordschleswig geborenen Malers Emil Nolde .
Einer biographischen Übersicht auf dem 14. Kalenderblatt entnimmt man alles Wesentliche zu diesem Künstler, der 1956 in Seebüll verstarb und in dessen Haus sich seit 1957 das Nolde-Museum befindet.

Auf den Kalenderblätter werden folgende Aquarelle gezeigt:
Sonnenblumen (Deckblatt)
Tänzerin
Überschwemmung
Zwei Papageien
Zwei Frauen und Mann
Violetter Mohn
Spanierin
Sommergarten
Frauenbildnis
Spätsommer
Rote und gelbe Dahlien
Herbstmeer
Sternenwandler

Die einzelnen Aquarelle werden auf Kalenderblatt 13 erklärt. Am meisten angetan bin ich von dem Aquarell "Überschwemmung", weil es von der Farbgebung lyrisch gestimmt ist. Hier zeigt sich auf subtile Weise, dass Nolde ein Magier der Farben war.

Sehr beeindruckend auch ist das kontrastreiche Farbspiel über dem Bauernhof von Seebüll und seine wundervollen Blumenimpressionen.

Die Bilder eignen sich dazu, dass man sie nach Ablauf des jeweiligen Monats mit einem Rahmen versieht und auf diese Weise nette Mitbringsel gestaltet. Überzeugen Sie sich von der Schönheit der Bilder anhand der Dia-Show auf diesem Blog.



Die Kalendertage wurden dezent am unteren Ende oder an der Seite eines Bildes angebracht.


Rezension: DuMonts Weinkalender 2011

Die stimmungsvollen Farbfotografien auf dem vorliegenden Kalender hat Max Galli realisiert. Aus der Feder von Karin Lambert stammen die hochinformativen Texte. Die Kalenderblätter dieses Kalenders sind aufklappbar. Auf der oberen Seite kann man sich schöner fotografischer Impressionen von Weinbergen, Weinflaschen und Fässern erfreuen. Auf dem unteren Seite sind jeweils die Tage eines Monats aufnotiert, zudem ist Platz für Notizen geschaffen worden. Des Weiteren kann man im Rahmen der Texte, die rechts auf dem unteren Kalenderblatt zu lesen sind, Wissenswertes über Weinaunbaugebiete und Weine in Deutschand, der Schweiz sowie Italien erfahren.

Fotografisch abgelichtet sind auf den oberen Seiten der Kalenderblätter:

Eine Präsentation von Weinen des Weingutes Meßmer in Burrweiler bei Landau
Der mit Borke bedeckte Stamm einer Rebe
Fritz Keller vom badischen Weingut mit dem Weinkritiker Stuart Pigott
Weinberg im Frühling
Im Keller der Fattoria dei Barbi in Montalcino
Die idyllisch in den Weinbergen gelegene Burgruine Ehrenfels zwischen Rüdesheim und Assmannshausen
Weinberge in der Südpfalz
Grauburgundertrauben kurz vor der Weinlese
Alte Weine vom Weingut J.B.Becker aus dem Rheingau
Blick auf das in Weinberge eingebette Ribeauville
Weine vom Weingut Bercher-Schmidt aus Oberrotweil am Kaiserstuhl vor der herbstlichen Kulisse
Verschneite Weinberglandschaft bei Jenins


In den Texten wird man über Weinverkostung, sprich Degustation aufgeklärt. Man erfährt das Wichtigste zum Thema Rebschnitt und über das Anbinden, das als Erziehungssystem für die Reben angewendet wird. Der Wein aus Baden wird thematisiert. Hier bleibt das Genossenschaftswesen nicht unerwähnt, da ein Drittel der Rebfläche in Baden von Genossenschaftswinzern bearbeitet wird. Über die Tätigkeit des Winzers in den Weinbergen im Frühling wird auch berichtet. Hier erfährt man, was geschieht, wenn sich fünf Blätter entwickelt haben.

In einem kleinen Beitrag zur Toskana, dem Land der Sangiovese-Trauben, werden die dortigen wichtigen Weine genannt und ein Blatt später über den Rheingau und die dortige Riesling-Rebe informiert. 80% der Rebfläche im Rheingau ist übrigens mit der "Königsrebe" bepflanzt.

Die Kurzbeschreibung der Südpfalz in der Folge ist gut gelungen und dem Grauburgunder wird kurz darauf auch angemessen gehuldigt. "Ruländer", wie er mitunter bei uns genannt wird, soll vom Begriff her auf den Speyerer Kaufmann Johann Seger Ruland zurückgehen, der um 1711 die Verbreitung des aus der Champagne in die Pfalz gelangten Grauen Burgunders voran trieb.

Über Weinraritäten wird man aufgeklärt, bevor man einige Informationen zum Weingebiet Elsass und schließlich zum Weingebiet am Kaiserstuhl erhält. Dort sollen die ersten Reben im Jahre 1815 von einem Arzt gesetzt worden sein. Mittlerweile verfügen die Orte des Kaiserstuhls über eine Rebfläche von 4500 Hektar und stellen das größte Weinanbaugebiet Badens dar. Auf dem Dezemberblatt fragt Karin Lambert: "Haben Sie schon einmal einen Wein aus der Schweiz getrunken? Ja, sogar sehr guten, antworte ich ihr im Geiste. Weshalb der Wein aus der Schweiz so delikat schmeckt, erfährt man von der Autorin. Die Zauberworte heißen : Böden, Kleinklimata und natürlich gute Winzer.

Auf dem 13. Kalenderblatt sind auf der unteren Seite die Schulferien für alle Bundesländer Deutschlands aufgezeichnet.

Rezension: Häfen der Welt- Dumont 2011

Dieser wunderschöne Kalender mit traumhaften Fotos der Bildagentur Huber/R.Schmid zeigt auf den 12 Kalenderblättern folgende Häfen:

Hafen von Puerto de Mogan, Gran Canaria, Spanien
Yachthafen von Auckland, Neuseeland
Hafen von Hydra Stadt, Insel Hydra, Griechenland
Hafen von Honfleuer, Normandie, Frankreich
Hafen von Penzance, Cornwall, Großbritannien
Hafen von Portefino, Ligurien, Italien
Hafen von Paraty, Rio de Janeiro, Brasilien
Yachthafen von Cannes, Provence-Alpes -Cote d`Azur, Frankreich
Stadt und Hafen von Alesund, Norwegen
Yachthafen an der Golden Bridge, San Francisco, Kalifornien, USA
Hafen von Lerici, Legurien; Italien
Hafen von Uummannaq, Grönland, Dänemark

Diesen Kalender werden alle mögen, die an Fernweh leiden und gedanklich oder auch ganz real gerne auf Reisen gehen. Mir gefallen Panoramabilder wie jene vom Hafen von Honfleur in der Normandie oder von Portofino, Ligurien besonders gut, weil von ihnen eine gewisse Zeitlosigkeit ausgeht. Am besten gefällt mir allerdings die Ansicht des Hafens von Uummannaq und zwar der Gletscher wegen, die für mich Ausdruck brüchig gewordener Ewigkeit sind.



Die Kalendertage sind am unteren Ende des jeweiligen Blattes dezent in vier Sprachen angefügt.