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Rezensionen: ART 2012: Pinakotheken München (Kalender)

Es ist etwas Geheimes, was hinter den Menschen und Dingen und hinter den Farben und Rahmen liegt, und das verbindet alles wieder mit dem Leben und der sinnfälligen Erscheinung, das ist das Schöne, das ich suche."(Ernst-Ludwig Kirchner)

Die vorliegenden qualitativ hochwertigen zwölf Bilder dieses wirklich gelungenen Kalenders mit dem Titel "Art 2012", Pinakotheken München hatte ich bereits mehrfach Gelegenheit während meiner München-Besuche im Original zu besichtigen. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres als Besuche in Gemäldegalerien, besonders dann, wenn es so viel zu sehen gibt, wie in den Pinakotheken Münchens.

Zwei Motive stammen aus der Alten Pinakothek, einerseits "Die heilige Familie", um 1620/23 von Jan Brueghel, dem Älteren (1568-1625) und andererseits "Santa Maria della Salute und die Riva degli Schiavoni in Venedig" von Canaletto (1697-1768). Das Gemälde des zuletzt genannten Malers dokumentiert das pulsierende Leben in dieser Stadt, speziell auf dem Wasser. Auffallend wenige Frauen sind auf dem Bild zu erblicken, selbst auf dem Weg zur Kirche nicht. Es war damals eine Zeit der Männer. Frauen waren zumeist noch unsichtbar. Ihre Zeit war offenbar noch nicht gekommen.
Aus der Neuen Pinakothek stammt das Gemälde "Claude Monet und seine Frau im Atelierboot (Die Barke)", 1874 von Edouard Manet (1832-1883). Über das Bild habe ich auf Amazon vor einiger Zeit im Rahmen einer Kunstdruckbesprechung eine Rezension verfasst. Ich liebe das Gemälde der Blautöne wegen und der Ruhe, das es ausstrahlt, vielleicht auch der Idylle wegen.

Die meisten der Motive entstammen der Pinakothek der Moderne. Folgender Bilder darf man sich erfreuen: "Bildnis Dodo", 1909 von Ernst-Ludwig Krichner (1880-1938), "Straight", 1965 von Blinky Palermo (1943-1977), "Concetto Spaziale Attese", 1959 von Lucio Fontano (1899-1968), "Kämpfende Formen", 1914 von Franz Marc (1880-1916),"Stillleben mit Geranien", 1910 von Henri Matisse (1869-1954), "Kreuz und Säulen", 1931 von Paul Klee( 1879-1940), "Je t`aime", 1955 von Robert Motherwell (1915-1991), "Vulkanisch Blau", 1952 von Ernst-Wilhelm Nay (1902-1968),"Vögel-Fisch-Schlange" und 1919 von Max Ernst (1891-1976).

Mein Lieblingsmotiv ist eindeutig "Kämpfende Formen" von Franz Marc, ein philosophisches Bild, wie ich meine, für viele auch ein Seelenspiegel.

Die Tage eines jeden Monats sind dezent am unteren Ende jedes Kalenderblattes angebracht. Der Kalender ist 48 cm lang und 45 cm breit. Man erfährt bei den meisten Motiven die Größe des Originals.

Ein schöner Kalender, den ich gerne empfehle. Auf der Rückseite sind die Kontaktdaten der einzelnen Pinakotheken angegeben. Dies geschah nicht grundlos, denn die Bilder machen neugierig und motivieren zu einer Kunstreise nach München.

Empfehlenswert.