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Rezension:Frauen 2014: Stark und verletzlich (Kalender)

"Sehr gefährlich ist es für die Frauen, außerhalb der Flüchtlingslager Feuerholz zu suchen. Es bleibt ihnen jedoch, 2. November keine andere Wahl, wenn ihre Familien nicht Hunger leiden sollen. Im freien Gelände lauern Milizionäre, sie fangen die Frauen und vergewaltigen sie. Die sudanesischen Behörden sorgen nicht dafür, dass diese Verbrechen bestraft werden. So müssen Frauen in ständiger Angst leben, Opfer sexueller Gewalt zu werden. Die Täter schonen niemanden, ihre Opfer sind zwischen vier und 80 Jahre alt. Es sind auch keine isolierten Übergriffe, sondern dahinter steckt Kríegsstrategíe. Die arabischen Milizen wollen die Schwarz-afrikanische Bevölkerungsgruppe in Darfur gezielt treffen. Sie wissen, dass viele Opfer sexueller Gewalt von ihren Angehörigen verstoßen werden. Tausende wagen es nicht, über die erlittenen Qualen zu sprechen, da das Thema in ihrer Gesellschaft tabu ist. Mangels medizinischer und psychologischer Betreuung sterben viele Frauen. Der Großteil der Überlebenden kann niemals mehr ein Kind gebären. Das war auch das Ziel der Gewalttäter, die um jeden Preis die Bevölkerungsstruktur in Darfur zu ihren Gunsten verändern wollen." (Ulrich Delius) Textauszug aus dem Kalender.

Der Jahreskalender der Gesellschaft für bedrohte Völker "Frauen 2014" lässt die Leser und Betrachter wissen, dass es in vielen Teilen der Welt noch immer ein Nachteil und mit Gefahren verbunden ist als Mädchen auf die Welt zu kommen. Nicht selten haben Frauen keinen Zugang zu ausreichender Gesundheitsversorgung. Des Weiteren werden Bildungschancen verwehrt und Frauen werden gegen ihren Willen verehelicht. Auch in Deutschland, so merkt das Text- und Redaktionsteam der Kalenders Sarah Reinke und Inse Geismar an, erhalten Frauen für die gleiche Arbeit geringeren Lohn als Männer, Zwangsprostituierte aus osteuropäischen Staaten werden häufig als Sklavinnen gehalten und ihre Menschenrechte sowie die Menschenwürde verletzt.

Der Gesellschaft für bedrohte Völker ist es ein besonderes Anliegen in dem Kalender Frauen vorzustellen, die ethnischen, religiösen oder indigenen Minderheiten angehören. Indigene Frauen sind von extrem hoher Gewalt bedroht. Auch darüber erfährt man Aufschlussreiches.

Gezeigt werden pro Monat auf jeweils einem großformatigen Kalenderbild mit gut lesbarem Kalendarium Frauen aus unterschiedlichen Ländern, in landestypischer Kleidung. Auf der Rückseite eines jeden Kalenderblattes erfährt man Wissenswertes über diese Frauen und den Minderheiten, denen sie angehören.

Auf der rechten Seite eines jeden Blattes ist zudem ein Zitat abgedruckt. So schreibt Kofi Annan über das Versagen der Vereinten Nationen im Westsudan "Wir können die Schuld nicht von uns weisen. Sie trifft jene, die sich mit Regierungen anstatt mit Bevölkerungen solidarisieren; jene, die befürchten, ein Einschreiten gegen die Massaker könnte ihre Wirtschaftsinteressen gefährden." 

Zum Schluss gibt es noch ein Blatt mit einer Jahresübersicht. Auf dessen Rückseite sind Informationen über die Gesellschaft für bedrohte Völker nachzulesen. Ein Spendenkonto ist angegeben und auch Kontaktadressen der Gesellschaft für bedrohte Völker.

Sehr empfehlenswert.

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